Lili Plaga und Gernoth Ritthaler gewinnen Landesmeisterschaft / Mannschaft holt ebenfalls Gold
Friesenheim/Zweibrücken 17.11.2018
Was für ein Lau
f für die Degenfechter der TSG Friesenheim – mit Einzel-Gold für Lili Plaga und Gernoth Ritthaler sowie Damen-Mannschaftsgold hat das Team gleich drei der vier Wettbewerbe bei den Südwestdeutschen Meisterschaften in Zweibrücken gewonnen. Eine zusätzliche Silbermedaille holte Juniorin Carolin Breitwieser.
Vorjahressiegerin Lili Plaga hatte nach fast einem Jahr Trainingspause auf ihrem Weg zur Titelverteidigung allerdings sichtlich Mühe. Schon im ersten Gefecht der Direktausscheidung brauchte sie viel Geduld, um ihre Gegnerin Emily Kissel (Maxdorf) zu besiegen. Beim zwischenzeitlichen Stand von 6:6 fand sie endlich ein Rezept und setzte sich am Ende klar 15:8 durch. Noch mehr Probleme bereitete ihr Svenja Voigt (Zweibrücken) im Halbfinale. Das Gefecht ging über die volle Distanz von dreimal drei Minuten, und erst fünf Sekunden vor Schluss fiel der erlösende Treffer zum 15:14 für Plaga.
Der zweiten Friesenheimerin im Feld, Carolin Breitwieser, war der Weg ins Finale leichter gefallen. Und diese Leichtigkeit war es auch, die ihr zunächst eine 6:3-Führung im vereinsinternen Duell einbrachte. Plaga steckte jedoch nicht auf, setzte stattdessen gleich fünf Einzeltreffer in Folge und drehte den Rückstand zu einer 8:6-Führung. Nun musste Breitwieser angreifen – und spielte Plaga damit in die Karten. Souverän parierte sie ihre Mannschaftskollegin ein ums andere Mal und holte sich mit 15:11 den Südwest-Titel. Lili Plagas Bilanz nach fünf Landesmeisterschaften liest sich eindrucksvoll: dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Breitwieser dagegen muss nach ihrer Silbermedaille weiter auf ihren ersten Aktiven-Titel warten.
Ritthaler überrascht sich selbst
E
inen „Sahnetag“ erwischte Gernoth Ritthaler im Herrendegen. Von Turnierstart bis -ende war er der beste Mann im Feld. In der Vorrunde gewann er alle seine Gefechte, setzte 30 Treffer und kassierte gerade einmal acht. Als Nummer eins ergatterte er ein Freilos für die 32er-Direktausscheidung. Im Achtelfinale ließ er seinem Gegner Christian Kempe (Zweibrücken) beim 15:5 keine Chance. Im Viertel- und Halbfinale bewies der Routinier Nervenstärke: Zunächst schaltete er Ralf Plechinger (Speyer) 15:13 aus. Anschließend besiegte er dessen Vereinskameraden Alexey Mokin mit gleichem Ergebnis.
Und auch Ritthalers dritter Gegner aus Speyer in Folge, Christian Plechinger, konnte ihn nicht schlagen. Von Beginn an ging der Friesenheimer ein hohes Tempo, setzte sich schon im ersten Drittel mit 10:3 ab. Plechinger kam zwar besser in den zweiten Durchgang, war letztendlich aber chancenlos. Mit 15:8 sicherte sich Ritthaler den Südwest-Titel und war am Ende ziemlich sprachlos. „Ich habe selber nicht damit gerechnet“, sagte der 45-Jährige, der in diesem Jahr nur ein einziges Turnier gefochten hatte. Die Finalrunde verpassten hingegen Daniel Plaga und Julian Hubach, die auf den Plätzen zehn und elf landeten. Eine Runde vorher noch war Cédric Tippelt ausgeschieden. Er erreichte Rang 18.
Damen-Team souverän zum Titel
Im Anschluss
an das Einzel wurden die Mannschafts-Wettkämpfe ausgetragen. Dieses Jahr waren im Herrendegen sechs Teams vertreten. Die TSG hatte direkt zum Auftakt mit dem TSV Speyer einen schweren Brocken gegenüber. Deren Fechter Alexey Mokin, Christian und Ralf Plechinger hatten im Einzel die Plätze zwei, drei und sieben belegt. Speyer wurde seiner Favoritenrolle gerecht, lag nach drei Gefechten bereits mit fünf Treffern in Front. Auch Einzel-Sieger Ritthaler vermochte es nicht, den Rückstand noch einmal zu verkleinern. 35:45 hieß es am Ende aus TSG-Sicht, gleichbedeutend mit dem Aus im Viertelfinale.
Die Damen dagegen holten die dritte Goldmedaille für Friesenheim an diesem Tag. Nachdem das Team in den Vorjahren stets kampflos Südwestmeister wurde, stellte das Fechtzentrum Maxdorf diesmal eine Mannschaft. Doch den Nachwuchsfechterinnen fehlte die Erfahrung. Gleich dreimal konnten sie die Kampfrichterentscheidung auf Passivität trotz klaren Rückstandes nicht verhindern. Und als den Maxdorferinnen in den letzten zwei Gefechten die Zeit weglief, wurden sie von den TSG-Damen eiskalt ausgekontert. 45:24 endete das Finale, Lili Plaga, Carolin Breitwieser und Sonja Tippelt sicherten sich damit das Ticket zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in Leipzig. dpla